Ich erzähle euch nun nichts neues: die Zeit rast dahin.
Wenn ihr wißt, wie sie sich anhalten läßt und sei es nur für einen Moment, verratet mir bitte dieses Geheimnis.
Über Ostern war ich ein paar Tage in meiner alten Heimat, habe einen Stopp eingelegt bei einer guten und langjährigen Freundin. Es ist jedesmal ein Genuß, mein Auge findet so viele kleine Kostbare Oasen, eine wahre Wonne, ein Augenschmaus! So klar, strukturiert und trotzdem herzlich, die Dinge sind mit großer Liebe ausgesucht. Die Stimmung wirkt auf mich fast klösterlich. – Das tut mir gut und jedesmal hege ich die Hoffnung, dass auch ich es schaffe, solch´ eine Atmosphäre in mein Heim zu zaubern.
Fast meine ich, die einzige Graphikerin (ja, ich schreibe es nach alter Schreibweise, da es mir optisch einfach besser gefällt) zu sein, die solch´ einen geradezu chaotischen Haushalt hat. Sammeln ist meine Leidenschaft. Wenn ich es wenigstens wie die Eichhörnchen machen könnte, dann wäre optisch schon mal einiges aus dem Weg gebuddelt. – Hm.
Meine Nachbarn wären wahrscheinlich weniger erfreut, wenn sie bei sich Dinge ausgraben, die sie gar nicht kennen…
Ja, mir kommen immer so viele Ideen, was man damit und hiermit machen kann, verändern und überhaupt… also muss ich wohl ziemlich alt werden, damit ich das alles schaffe, was mir so an Ideen kommt – uff und nicht an Demenz erkranken, sonst wird´s ja noch lustiger. ;-)
Nach dem Stopp bei meiner Freundin bin ich weiter nach HH, in die Heimat meiner Fischkopp-Familie. Dort hat mein Vater ein paar Bilder ausgegraben, noch so´n Sammler – der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Herrliche Fotos, ich habe ja kaum alte Fotos und nun kann ich in einigen wenigen schwelgen. Das obere zeigt mich, wohl mit 2-3 Jahren. Was für ein Haarschnitt. Prinzessin Eisenherz. Schien in den 70ern furchtbar modern gewesen zu sein. Den hatte ich lange, in verschiedenen Längen, wenn es mir zu bunt wurde, habe ich auch gerne selber die Schere angesetzt. Meine Schwester kann ein Lied davon singen.
Und in dem Käfer habe ich mit Vorliebe hinten im „Kofferraum“ gesessen. Das war ein winziges Plätzchen zu dem ich über die Rücksitzbank gekrabbelt bin. Oder in der Mitte von der hinteren Sitzbank sitzen, zwischen Fahrer und Beifahrer hindurch sehen und fast auf deren Schoß sitzen… Kindersitz, was ist das? Boa, ich weiß noch, diesen bestimmten Geruch im Käfer, mir wurde jedesmal speiübel… der Geruch hängt mir immer noch in der Nase – lecker Weichmacher…
Ja, und das ist meine jüngere Schwester, die unter meinen kreativen Ideen so manches Mal leiden mußte ;-) Ich hoffe, sie nimmt es mir nicht allzu übel. War doch bestimmt auch ganz lustig mit mir… oder, Schwesterherz?
Ein paar Stimmungsbilder aus den Osterferien:
Sehenswert: Die Grüffelo Ausstellung in Münster! Mich haben vor allem die Zeichnungen interessiert, wie Axel Scheffler illustriert, seine Herangehensweise, sein Strich,… Originale sind immer wieder erquicklicher als „Kopien“ in den Büchern. Farbig sind seine Bilder teils richtige Knaller. – Geht hin, solange sie noch zu sehen ist.
Ich wünsche mir mehr Ausstellungen von Illustratoren, vor allem zeitgenössische, die werden mit ihrer Kunst viel zu wenig gewürdigt. Also, liebe Museen mehr Ausstellungen! Es gibt sooooo viele begabte Menschen und nicht nur eine Handvoll Künstler, die man immer wieder sieht.
Ja, und heute hat die Schule wieder begonnen und damit die täglichen Pflichten.
Ich fang dann schon mal an zu buddeln, was könnte ich als Erstes vergraben? Hm… die Wäscheberge,… das halbangestrichene Bett,… das…